Imposant erheben sich die Felshänge vor dem strahlend blauen Himmel, oft dichtbewachsen und urwüchsig. Eine Landschaft voller Gegensätze, die sich im ruhigen Wasser widerspiegelt. Die kilometerlangen Fjorde prägen oft das Bild Norwegens in der Welt. Kreuzfahrtschiffe folgen diesen einzigartigen Wasserwegen entlang einer atemberaubenden Naturkulisse. Doch Norwegens Natur hat mit Hochgebirgen, Hochebenen, Gletschern, Seenlandschaften oder der Meeresküste noch mehr zu bieten als die landschaftlich so beeindruckenden Fjorde.
Natur erleben: vom Nordkap bis zum Welterbe
Einzigartig und abwechslungsreich - Norwegen vereint die unterschiedlichsten Landschaften. So locken in Südnorwegen die Badestrände, während Nordnorwegen mit seiner Küstenlinie mit Inselgruppen wie den Lofoten beeindruckt. Fjord-Norwegen erhielt seinen Namen von den tief ins Land hineinreichenden Meeresarmen, den Fjorden. Als einzigartige Naturphänomene gelangten das „Geirangerfjord“ und „Nærøyfjord“ im Westen im Jahr 2005 auf die Welterbeliste der UNESCO. In den Bergen von Mittel- und Ostnorwegen begeistern hingegen einige außergewöhnliche Wandergebiete. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des Nordkaps im Norden von Norwegen. Denn dort geht im Sommer, zwischen Mitte Mai und Ende Juli, die Sonne nicht mehr unter.
Mit Auto, Rad oder Schiff durch Norwegen
Glitzernd bricht sich das Sonnenlicht in den Wellen und der Fahrtwind streicht durch die Haare. Die Erlebnisse sind so unterschiedlich, wie die Wege, die man nimmt, um ein Land kennenzulernen. Wer Norwegen hautnah erleben möchte, kann die Landschaft mit dem Auto, Rad oder Schiff erkunden. Achtzehn markierte Auto-Routen führen durch die Landschaft Norwegens. Die Straßen schlängeln sich zwischen den Bergen hindurch, gehen über Brücken, durch einen Straßentunnel unter dem Meer und haben Seitenstraßen, die direkt am Meer abbrechen. Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten und Gasthäuser befinden sich auf dem Weg. Auch das Nordkap erreichen die Urlauber mit dem Auto. Norwegen ist außerdem per Rad zu entdecken, denn das Land ist von einem Radwegenetz durchzogen. Fahrradbegeisterte können unter zehn offiziellen Routen wählen, darunter auch Wege für entspanntes Radeln. Von Lindesnes im Süden bis zum Nordkap müssen die Radler jedoch kleine Teilstrecken mit anderen Verkehrsmitteln bewältigen. Die Tour ist mit 2.715 Kilometer Länge ausgewiesen. Vom Seeweg aus bereisen die Gäste Norwegen neben anderen mit dem Postschiff Hurtigruten. Entlang rauschender Wasserfälle und steilen Berghängen führen Schiffsfahrten in die Fjorde.
Urlaub in Norwegen: aktiv und entspannend
Abtauchen im See oder im Meer, baden, angeln, Kanufahren oder Rafting. In Norwegen können Urlauber vielfältig aktiv sein. Neben Wassersport können sie sich aber auch den Herausforderungen von Berg- oder Gletschertouren stellen sowie Sommerski auf einem Gletscher fahren. Da Norwegen ein Land voller Seen, Flüsse und Küsten ist, finden sich an der gesamten Küste zahlreiche Fischerdörfer mit besten Bedingungen für Angelbegeisterte. Wer eher die Entspannung und Stille bevorzugt, kann sie an den Seen oder Flussläufen Norwegens in den Wäldern, Bergen oder Nationalparks finden. Sogar mitten im Sommer können Ski-Enthusiasten in Norwegen die Piste hinunter wedeln, Kletterer sie erklimmen oder Wanderer eine Tour erleben. Ihre Vergnügungsorte sind die Gletscher, riesige Eisflächen. Auf dem „Tystigen“ und „Folgefonna“ werden in ausgewiesenen Sommerskigebieten Pisten für Skifahrer und Snowboarder präpariert. Mit ausgebildeten Führern und guter Sicherheitsausrüstung werden Gletscher- oder „Blaueis“-Wanderungen angeboten – ein unvergessliches Erlebnis. Zum Jostedalsbreen Nationalpark in Sogn og Fjordane zählt der Jostedalsbreen-Gletscher mit mehr als 50 Gletscherarmen. Über das Eis, das Klima und die Auswirkungen auf die Natur und den Menschen informiert das Gletschermuseum in Fjærland. Zu den größten Gletschern Norwegens gehören der Austfonna und der Svartisen. Der auf Spitzbergen gelegene Austfonna zählt darüber hinaus zu den größten Eiskappen der Welt. Gleich aus zwei Gletschern besteht der Svartisen. Vestre Svartisen und Østre Svartisen sind Teil des Nationalparks Saltfjellet-Svartisen in Nordland. Insgesamt begeistern 44 Naturschutzgebiete in Norwegen. Sie reichen von der Meeresküste bis zum Hochgebirge und laden zum Wandern und Erkunden ein.
Norwegens Kultur und Geschichte entdecken
Tradition und Gebräuche erleben. Sie bewahren ihre Riten bis heute: die Sámi. Bei seltenen Gelegenheiten gibt die Urbevölkerung Skandinaviens Einblicke in ihre Welt. Ein kulturelle Besonderheit Norwegens stellen darüber hinaus die sogenannten Stabkirchen dar. Sie wurden zu Beginn der Christianisierung des Landes erbaut. Hölzerne Masten, die auf Norwegisch „stav“ heißen, tragen im Inneren die Dachkonstruktion. Heute sind nur noch 28 Kirchen erhalten. Wer tiefer in die Geschichte Norwegens eintauchen möchte, kann nach Hafrsfjord reisen, um sich die drei Schwerter im Felsen anzuschauen. Einen tiefgreifenden Eindruck früherer Lebensweise vermittelt hingegen das Wikingerdorf Njardarheimr im Ort Gudvangen.
Oslo: König, Kunst und Kon-Tiki
Zwischen Meer und Gebirge liegt Oslo. Die Hauptstadt ist mit etwa 640.000 Einwohnern die größte Stadt Norwegens. Oslo ist mit Universität und Hochschulen eine Studentenstadt, Sitz der Regierung und Wohnort der Königsfamilie. Denn das „Kongeriket Norge“ ist eine konstitutionelle Erbmonarchie unter König Harald V. und Königin Sonja. Wer einen Hauch Royales erleben möchte, kann am Schloss die täglich um 13:30 Uhr stattfindende Wachablösung verfolgen. In Oslo kommen besonders Kulturliebhaber auf ihre Kosten, denn sie können unter einer Vielzahl von Theatern, der Oper oder Museen auswählen. Mit dem Wikingerschiff-, Fram- oder Kon-Tiki-Museum informieren gleich drei Museen über die Seefahrertradition Norwegens. Einen weiteren Schwerpunkt setzen die Werke von Edvard Munch. Denn der bekannte norwegische Künstler vererbte der Stadt Oslo seinen gesamten Nachlass. Die Gemälde sind im Munch-Museum und weiteren Ausstellungsorten der Stadt zu besichtigen.